Der Weg zum Boxen

Ich kam 1989 in der Demokratischen Republik Kongo, um genau zu sein in der Hauptstadt Kinshasa, zur Welt. Bei dem Namen Kinshasa könnte der ein oder andere Leser sich denken: „Das habe ich doch irgendwo schon mal gehört.“, das ist korrekt. Mohammad Ali kämpfte am 30.10.1974 im legendären Kampf - dem Rumble in the Jungle - gegen George Foreman & siegte in der 8.Runde spektakulär durch KO!

Ein Kampf, den ich mir selbst mehrfach in meiner Jugend angesehen habe. Man könnte es Glück, Zufall oder Schicksal nennen. Ich persönlich glaube, dass ich von Anfang an für den Boxsport bestimmt war.

 

Mit einem Jahr sind wir mit der gesamten Familie nach Deutschland gekommen. Wir lebten zunächst in einem Asylantenheim in Rheinfeld. Von dort aus sind wir kurze Zeit später nach Lübeck gezogen, wo ich die Grundschule in Eichholz besuchte. 1998 sind wir mit der Familie nach Geilenkirchen gezogen.

 

Ich habe mich in meiner Jugend immer schon für den Kampfsport begeistern können & sehr gerne Kampfsportfilme angesehen. Meine Eltern wussten es & waren nicht sonderlich begeistert davon, denn das Resultat davon war, dass ich mit dem ein oder anderen Kind aneinandergeraten bin. Wenn ich von aneinandergeraten spreche, dann will ich damit zu Wort bringen, dass ich mich viel zu oft geprügelt habe! Diese Tatsache ist dann wiederum auf meine Eltern zurückgefallen ist. Ihr könnt euch also vorstellen, dass sie nicht sonderlich von meinem Interesse am Kampfsport begeistert waren.

 

Wie dem auch sei brannte mein Herz dennoch für den Kampfsport. Besonders brannte es für eine Art des Kampfes, nämlich dem Boxsport. Die Kunst des Faustkampfes faszinierte mich. Ich bewunderte Boxer wie Iron Mike Tyson, Evander Holyfield & Oscar De La Hoya. Ich wusste bereits, dass ich unbedingt das Boxen erlernen möchte, aber ich hatte zwei Probleme & absolut keine Idee wie ich diesbezüglich vorgehen soll. Mein erstes Problem war folgendes, ich kannte niemanden im Umkreis von Geilenkirchen der boxte, noch wusste ich mit 10 Jahren, wo es einen Boxverein gibt. Mein zweites Problem war, dass ich bereits wusste, dass meine Eltern mir niemals die Genehmigung geben würden das Boxen zu erlernen. So blieb der Traum vom Boxen vorerst in meinem Herzen.

 

3 Jahre später kam es für mich zu einem ganz besonderen Tag. Wir können es wieder Glück, Zufall oder Schicksal nennen. Ich persönlich glaube fest daran, dass ich von Anfang an für den Boxsport bestimmt war.

An dem besagten Tag befand ich mich mit einigen meiner Freunde in Geilenkirchen-Hünshoven, wo wir zum Fußball spielen verabredet waren. Ich ging mit und kurze Zeit später kam ein türkischer junger Mann, der mir als Muhammad vorgestellt wurde. Dieser Muhammad hatte einen Rucksack dabei. Was daraufhin folgte können wir wieder Glück, Zufall oder Schicksal nennen, das bleibt dem Leser der Story selbst überlassen. Muhammad griff mit der Hand in den Rucksack & holte tatsächlich ein Paar Boxhandschuhe heraus. Meine Augen fingen direkt an zu funkeln.

 

Einer der Jungs schlug vor, dass wir uns jeweils einen Handschuh umbinden & anfangen gegeneinander zu boxen. Ich fand die Idee einfach nur fantastisch & machte sofort mit. So boxten wir jeweils mit einem Handschuh gegeneinander & der Gewinner durfte sich gegen den nächsten versuchen. Einigen sah man sofort an, dass sie nicht für diesen Sport gemacht sind, denn sie verschlossen beim Kämpfen vor Angst die Augen. Ich sah es wiederum als Wettkampf an & wollte mich beweisen. Am Ende der Runde hieß der Gewinner Daniel Bulabula. Ich erinnere mich bis heute noch so gut daran, als wäre es gestern erst passiert. Ich war so stolz & voller Freude, mein Herz brannte noch mehr als vorher für den Boxsport. Ich entschied noch vor Ort, dass ich unbedingt Profiboxer werden will & ganz sicher das Zeug & das Talent dafür habe. Jedoch hatte ich immer noch die zwei Probleme, erstens wusste ich immer noch nicht, wo ich das Boxen erlernen kann & zweitens wusste ich immer noch sehr sicher, dass meine Eltern mir das nicht genehmigen werden.

 

Dennoch machte ich den Schritt auf Mohammad zu & fragte, wo er die Handschuhe herhabe. Was daraufhin folgte werde ich niemals vergessen: Er sagte mir, er sei in einem Boxverein, der sich VfR Übach-Palenberg nennt.

Im ersten Moment dachte ich nur: endlich weiß ich wo es einen Boxverein gibt. Im zweiten Moment dachte ich, zum Glück hat Mohammad gerade beim gegeneinander Boxen nicht mitgemacht, es wäre wohl nicht gut für mich ausgegangen. Ich fragte Mohammad nach den Trainingszeiten & wir verabredeten uns, sodass er mich beim VfR Übach-Palenberg vorstellen kann.

 

Jeden Sonntagvormittag ging es in die Evangelische Kirche nach Heinsberg. Ich erzählte dort meinem ältesten Bruder Pierre als aller erster in der Familie, was passiert war und das ich unbedingt Profiboxer werden will. Mein Bruder fragte mich, ob ich mir sicher sei und ich antwortete ihm, dass ich mir absolut sicher sei. Er sagte daraufhin, dass ich es durchziehen soll & er später mit Mama und Papa darüber reden wird.

 

Am Dienstag, den 25.02.2003, war also mein großer Tag, mein allererstes Boxtraining. Ich freute mich so sehr darüber, dass ich die Nacht vorher kaum schlafen konnte. Ich fuhr also mit dem Zug von Geilenkirchen nach Übach-Palenberg und traf mich an der Sporthalle Barbarastraße mit Mohammad. Er sagte mir, dass der Trainer für die Boxwettkämpfer Detlef Dieckmann heißt & dieser gerade laufen wäre.

 

Hmm…es passte mir zwar nicht, aber ich musste mich noch etwas länger gedulden. So warteten wir gemeinsam in der Kabine auf den Trainer. Als Detlef dann reinkam sagte Mohammad mir: das ist er. Ich erinnere mich noch an meine ersten Gedanken. Ich sagte mir innerlich ich habe noch nie einen Mann so extrem schwitzen sehen. Hinzu kommt, dass man Detlef in seiner Persönlichkeit und seinem Auftreten die Autorität förmlich ansehen konnte. Ich fasste all meinen Mut zusammen & ging mit meinem 13 Jahren auf ihn zu, gab ihm die Hand und sagte folgenden Satz, den Detlef nie wieder vergessen hat: Ich heiße Daniel Bulabula & will Profiboxer werden!

 

Detlef schaute mich verwundert an und kratzte sich am Kopf, so nach dem Motto: das habe ich nicht wirklich gerade gehört. Er antwortete mit folgendem Satz, könntest du das bitte wiederholen?

Daraufhin wiederholte ich mein Anliegen & sagte ich heiße Daniel Bulabula & möchte Profiboxer werden. Ich konnte ihm die Verwunderung förmlich ansehen. Wie dem auch sei nahm er mich mit nach oben & ließ mich trainieren, ich sollte mich am Seilspringen versuchen. Detlef selber trainierte am Sandsack, während ich mich mit dem Seilspringen auseinandersetzte. Später rief er mich zu sich & sagte, das ist nicht wie in den Rocky Filmen Junge, das Boxen ist ehrliche, harte Arbeit. Ich sagte ihm, dass ich nicht davon ausgehe, dass es wie in den Rocky Filmen ist & ich bereit wäre hart zu trainieren und zu üben. Er kneifte mich am Bauch & sagte dagegen müssen wir was tun, du bist speckig!

 

So erhielt ich von meinem Trainer & Freund an diesem Tag den Namen Dicker. Dabei spielte es keine Rolle, ob ich mit 75 kg im Mittelgewicht boxte oder später mit 110 kg im Schwergewicht, ich blieb für immer der Dicke. 

 

Name: Daniel Bulabula

Gewichtsklasse: Schwergewicht

Nationalität: Deutsch

Auslage: Normal

Wohnort: Geilenkirchen

Größe: 1.80m

Profidebüt: 07.Juli.2018

Profirekord : 6-0-0 (4KO)

Titel : Europameister


Event-/MarketingagenturBLACK LION EVENT PROMOTION

Promoter/Manager: Daniel Bulabula

 

Amateurkarriere: 

 

4x Mittelrhein Meister

4x Westdeutscher Meister

Bronze Deutsche Meisterschaften

Vize Deutscher Meister

5.Platz World Cup Aserbaidschan

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